Gehalt als Werkstudent: Das kannst du verdienen

Gehalt als Werkstudent: Das kannst du verdienen

Werkstudentenjobs sind auch deshalb begehrt, weil sie meist besser vergütet werden als andere Jobs, die für Studenten infrage kommen. In diesem Artikel erfährst du, wie viel Geld du als Werkstudent verdienen kannst und mit welchen Abzügen du rechnen musst.

Was dir ein Werkstudentenjob bringt

Viele Studenten kommen mit dem Geld, was ihnen durch BAföG oder Unterstützung durch ihre Eltern zur Verfügung steht, nicht aus. Falls es dir auch so geht, kann ein Nebenjob dafür sorgen, dass du dennoch genügend Geld hast, um über die Runden zu kommen. Eine Möglichkeit besteht darin, einen Job als Werkstudent anzunehmen – vorausgesetzt, solche Jobs werden in deinem Studienbereich angeboten.

Werkstudentenjobs gibt es insbesondere im wirtschaftlichen, technischen und naturwissenschaftlichen Umfeld. Auch im Einzelhandel kannst du als Werkstudent arbeiten. Werkstudenten arbeiten während des Semesters unter der Woche maximal 20 Stunden, in den Semesterferien kannst du sogar in Vollzeit als Werkstudent arbeiten. Hinzu kommen in gewissen Grenzen Stunden, die du am Wochenende oder nachts arbeiten kannst.

Eine Tätigkeit als Werkstudent ist eine wichtige Qualifikation für deinen Lebenslauf. Du wendest dabei das, was du im Studium gelernt hast, im „echten“ Berufsleben an. Du trägst meist mehr Verantwortung als bei einem Aushilfsjob und kannst eigene Ideen einbringen. Außerdem profitierst du davon, dass du deine Arbeitszeiten in der Regel flexibel mit deinem Arbeitgeber absprechen kannst. Dadurch kannst du Studium und Nebenjob vergleichsweise gut miteinander vereinen.

Was du als Werkstudent verdienen kannst

Wenn du dich für eine Tätigkeit als Werkstudent interessierst, willst du natürlich auch wissen, welcher Verdienst dabei möglich ist. Dabei kommt es einerseits auf den Bereich an, in dem du arbeitest. Andererseits hängt es vom Arbeitgeber ab – und natürlich den Stunden, die du in deinem Job einlegst. Auch deine Qualifikationen wirken sich aus.

In jedem Fall verdienst du mindestens den derzeit geltenden gesetzlichen Mindestlohn von 9,19 Euro (2019) pro Stunde. Angenommen, du reizt die regulär möglichen 20 Wochenstunden voll aus, verdienst du dabei im Monat rund 735 Euro.

Meist zahlen Arbeitgeber ihren Werkstudenten jedoch mehr als den Mindestlohn. Der Stundenlohn kann sogar bei 20 Euro liegen. Meist bewegt er sich aber zwischen beidem. In vielen Fällen wird dein Gehalt bei 12 bis 15 Euro pro Stunde liegen. Verdienst du 12 Euro pro Stunde, läge dein monatliches Gehalt bei durchschnittlich 20 Stunden schon bei 960 Euro. Bei 15 Euro Stundenlohn wären es 1200 Euro.

Deine Qualifikationen wirken sich auf den möglichen Verdienst aus

Welchen Stundenlohn du erwarten kannst, hängt auch von deinen Vorkenntnissen ab. Je mehr Wissen und Fähigkeiten du vorweisen kannst, desto eher kannst du einen höheren Stundenlohn erwarten. Falls du bereits einen Bachelor-Abschluss in der Tasche hast und gerade deinen Master machst, ist das ein Pluspunkt, der sich auch finanziell bemerkbar machen kann.

Auch die Ausgestaltung des konkreten Jobs spielt eine wichtige Rolle. Wenn du viel Verantwortung trägst und eine wichtige Rolle im Unternehmen einnimmst, wird das meist besser vergütet als wenn du Tätigkeiten ausübst, die keinen ganz so hohen Stellenwert aus Sicht des Unternehmens haben.

Auch die Branche entscheidet über deinen möglichen Stundenlohn. In der Wirtschaft und Naturwissenschaft sowie in technischen Bereichen wird meist ein höherer Lohn gezahlt als im Einzelhandel. Die Größe des Unternehmens macht ebenfalls einen Unterschied. Kleine Firmen zahlen häufig etwas schlechter, während große Unternehmen oft eine bessere Vergütung bieten.

Welche Abzüge kommen als Werkstudent auf mich zu?

Es ist gut zu wissen, welches Brutto-Gehalt du als Werkstudent verdienen kannst. Noch interessanter ist allerdings die Frage, was du netto als Werkstudent rausbekommen kannst. Das hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Als Werkstudent hast du den Vorteil, dass du regulär keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen musst. In die Arbeitslosenversicherung musst du ebenfalls nicht einzahlen. Nur Rentenversicherung fällt an. In der Regel profitierst du als Werkstudent von vergünstigten Beiträgen. So lange du monatlich nicht mehr als 1.300 Euro verdienst, ist das der Fall.

Wie hoch der Beitrag für die Rentenversicherung ist, hängt von der Höhe deiner Einnahmen ab. Machst du als Werkstudent nur wenige Stunden pro Woche, so dass dein Verdienst bei höchstens 450 Euro liegt, musst du gar keine Rentenversicherung zahlen. Liegt dein Einkommen zwischen 451 und 850 Euro, gehen zwischen etwa 5 und 9,35 Prozent deines Bruttolohns für die Rentenversicherung ab. Falls du monatlich mehr als 850 Euro verdienst, beträgt der Anteil für die Rentenversicherung grundsätzlich 9,35 Prozent.

Müssen Werkstudenten Steuern zahlen?

Grundsätzlich bist du als Werkstudent auch einkommensteuerpflichtig, denn du giltst prinzipiell als normaler Arbeitnehmer. Wie viel Einkommensteuer du in Form von Lohnsteuer zahlen musst, hängt wiederrum von deinem Brutto-Verdienst und deiner Steuerklasse ab. Allerdings gelten Freibeträge. Für die Steuerklasse 1, in die du als lediger und kinderloser Student in der Regel eingestuft wirst, gilt derzeit etwa ein Grundfreibetrag von 9.168 Euro (2019). Hinzugerechnet wird auch der Arbeitnehmer-Pauschbetrag, der 1.000 Euro ausmacht sowie ein pauschaler Betrag für Sonderausgaben in Höhe von 36 Euro.

Nur, wenn du nach Abzug dieser Pauschalen noch auf mehr als 9.168 Euro kommst, musst du tatsächlich Einkommensteuer zahlen. Effektiv entspricht der Freibetrag einem Gehalt von maximal 950 Euro pro Monat. Verdienst du mehr, kannst du in diesem Fall mit mindestens 14 Prozent an Einkommensteuer plus Kirchensteuer, falls relevant, und Solidaritätszuschlag rechnen. Bereits gezahlte Einkommensteuer kannst du dir über deine Steuererklärung ganz oder teilweise zurückholen.

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